Der Abschluss der Hypothek kommt auch mündlich zustande. Vielmals haben Hypothekarnehmer den Eindruck, dass sie die Hypothek gar nicht abgeschlossen haben, wenn sie mündlich beispielhaft per Telefon zugesagt haben, weil sie denken, dies müsse immer schriftlich erfolgen.
‹Ich hätte gerne ein schriftliches Angebot per E-Mail, das die Zinssätze für den Saron, Festzins-Hypotheken und Laufzeiten enthält›, wäre passend. Nachdem man es eingesehen hat, kann man entscheiden, wann und was man abschliessen möchte. Es ist wichtig, alles, was juristisch relevant sein kann, schriftlich vorliegen zu haben.
Viele Menschen glauben, dass 20 Prozent Eigenkapital genug sind, um sich Wohneigentum zu leisten. Dabei vergessen sie, dass die Tragbarkeit mit einem erhöhten kalkulatorischen Zinssatz für die Hypothek oftmals dazu führt, dass mehr Eigenkapital eingesetzt werden muss.
Genau. Diese Schere hat sich in den letzten 15 bis 20 Jahren aufgemacht. Die höheren Kaufpreise führen zu einer verhältnismässig höheren Hypothek.
Wohneigentümer verstehen oftmals die Kreditklauseln im Zusammenhang mit der vorzeitigen Auflösung einer Hypothek nicht. Nicht zuletzt, weil unterschiedliche Hypothekarprodukte unterschiedliche Vorfälligkeitsentschädigungen auslösen. Zudem sind diese Klauseln von Hypothekargeber zu Hypothekargeber unterschiedlich. Und darum empfehle ich unbedingt, Kreditvertrag, bis ins letzte Detail prüfen. Und wenn man etwas nicht versteht, sollte ein Experte beigezogen werden.
Bei diesem Hypothekarmodell wird internationale Zinsusanz angewendet - effektive Tage geteilt durch 360. Dadurch sind die Zinskosten höher.
Beispiel zur internationalen Zinsusanz:
Wohneigentümer sollten die Erneuerung ihrer Hypothek frühzeitig angehen. Das heisst neun bis zwölf Monate vor Ablauf der Hypothek. Dabei sollten sie folgende Punkte beachten:
‹Ich sehe mich selbst als eine Person mit einem starken Risikoprofil und habe Anrecht auf die besten Kreditkonditionen›, sollte man sich selbst sagen. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Einstellung von entscheidender Bedeutung ist.
Ich bin kein Fan von Zusatzgeschäften. Meine Bonität und das Risikoprofil des Finanzierungsgeschäftes sollten für die besten Konditionen ausreichen.
Pensionäre sollen gleich vorgehen wie Wohneigentümer mit Erwerbseinkommen. Zusätzlich empfehle ich, bei der Tragbarkeit nebst dem Renteneinkommen, Kapitalverzinsung und Kapitalverzehr in die ‹Waagschale› zu legen, um die Tragbarkeit zu verbessern respektive zu relativieren.
Es ist denkbar, dass die Hypothekarzinsen noch etwas nach unten korrigieren. Hier gilt es aber, zwischen Saron- und Festzinshypotheken zu unterscheiden. Weil die SNB in diesem Jahr den Leitzins nochmals 0,25 Prozent reduzieren könnte, rechnen wir damit, dass der Saron von aktuell 1,20 Prozent auf etwa 1 Prozent fällt und die Saron-Hypothek dadurch 0,25 Prozent günstiger wird. Festzinshypotheken dürfen etwas günstiger werden – aber nicht im gleichen Ausmass wie die Saron-Hypothek.
Die Zinskurve ist nach wie vor invers. Das heisst, Festzinshypotheken sind günstiger als Saron-Hypotheken. Und an diesem Zustand dürfte sich so rasch nichts ändern. Es gilt bei der Aufnahme oder Erneuerung der Hypothek immer die Zinssätze für Saron- und Festzinshypotheken - alle möglichen Laufzeiten - in Erfahrung zu bringen.
Wir stellen fest, dass Hypothekargeber, wie die die grösste Bank der Schweiz, einige Kantonalbanken und Regionalbanken ihre Preise für Hypotheken markant erhöht haben, was dazu führt, dass sich Hypothekarnehmer nach neuen Geldgebenden umsehen und den der Hypothekarmarkt mit Hypotheken ‹schwemmen›. Die anderen Geldgebenden können aber die Kreditschwemme aufgrund der hohen Volumen nicht absorbieren, weshalb sie in verschiedenen Fällen auf die Abgabe einer Finanzierungsofferte verzichten. In der Konsequenz müssen sich Hypothekarnehmer mit dem zweit- oder drittbesten Kreditangebot zufriedengeben.
Ich bin davon überzeugt, dass es sich um eine ausserordentliche und temporäre Situation handelt. Sobald sich die marktführenden Hypothekargeber neu organisiert haben und sich wieder auf das Tagesgeschäft konzentrieren können und sobald die neuen regulatorischen Bestimmungen (Basel III) implementiert sind, wird sich die Situation bis in etwa 6 bis 12 Monaten beruhigen und der Wettbewerb besser spielen. Aus diesem Grund raten wir Hypothekarnehmer die Hypothek kurzlaufend weiterzuführen und nicht zufriedenstellende Kreditverhandlungen zu vertagen, bis sich die Marktlage beruhigt hat.
Eine weitere Leitzinsreduktion der SNB spricht für die Saron-Hypothek. Die inverse und flache Zinskurve favorisiert Festzinshypotheken. Eine pauschale Aussage wäre nicht professionell. So gilt es, eine individuelle Finanzierungstrategie festzulegen und die Finanzierungsart darauf auszurichten.
Ich würde in der aktuellen Zinssituation konkret empfehlen, anstatt Saron eine kurzlaufende Festzinshypothek abzuschliessen.
Ganz genau. Aber grundsätzlich rate ich zu mittleren und längeren Festzinshypotheken. Wir müssen ein wenig aufpassen. Wir warten zu lange oder haben das Gefühl, die Opportunität kommt noch und verpassen dann den Moment.
Es hängt vom Zinsniveau ab und davon, wie viel Auf- oder Abwärtsbewegung möglich ist. Wenn die Zinsen niedrig sind, würde ich mich für eine Festzinshypothek entscheiden.
‹Ideal› ist eine 2/3 Belehnung (Hypothek zu Immobilienwert). Bei dieser Hypothekenhöhe resultiert in der Regel eine ‹Bestnote›, was vorteilhafte Kreditkonditionen mit sich bringt. Steuerliche Aspekte sollten miteinbezogen werden. Vor allem, wenn es um die Art der Amortisation (indirekt via 3a) geht.
Das ist die Frage der Fragen. Sowohl die Mietzinsen als auch die Eigenheimpreise sind stark gestiegen. Aber: Mit genügend Eigenkapital und aufgrund der nach wie vor tiefen Hypothekarzinsen ist Eigenheim im Vorteil. Die Schwierigkeit liegt vielmehr darin: Attraktive Eigenheime sind rar und die Anforderungen für die Finanzierung - Eigenkapital und Tragbarkeit - für viele Menschen hoch oder zu hoch.
Hierzu ein Lesebeispiel:
Annahmen (Zahlen vor Steuern):
Kauf:
Miete: